Stadtteilkonferenz Lichtenberg Nord der SPD-Lichtenberg zu den Themen Gesundheit und Soziales
Gastbeitrag von Reimund Peter
Auf gute Resonanz ist am 27. September die Stadtteilkonferenz der SPD Lichtenberg zum Thema Gesundheit und Soziales gestoßen. Organisiert von den Ortsvereinen Alt-Lichtenberg und Fennpfuhl und moderiert von Birgit Monteiro, MdA, setzte sie eine Veranstaltungsreihe der Lichtenberger SPD fort, bei der gezielt der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern gesucht werden soll.
Reimund Peter, gesundheitspolitischer Sprecher der BVV-Fraktion, wies in seinem Eingangsreferat darauf hin, dass der Bezirk durch Fachärzte teils dramatisch unterversorgt ist, wie beispielsweise im Bereich Lichtenberg-Mitte. Überfüllte Praxen und weite Wege zum Arzt, die besonders älteren Personen Probleme bereiten, seien die Folge.
Über die begrenzten Möglichkeiten des Bezirksamtes, dieser negativen Entwicklung gegenzusteuern berichtete Sandra Born, Leiterin der Planungs- und Koordinierungsstelle des Bezirksamtes Lichtenberg. Weiter gab sie einen Ausblick auf die zukünftige demographische Entwicklung im Bezirk und informierte die Zuhörerschaft über die erwartete Entwicklung des Krankheitsbildes in der Bevölkerung, so gibt es beispielsweise einen starken Anstieg der psychischen Leiden.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung gab Gudrun Sommerlatte vom soziokulturellen Zentrum im Fennpfuhl einen Ausblick über die soziale Lage im Kiez. Diese sei zwar insgesamt zufriedenstellend, Probleme gebe es allerdings in den unsanierten Plattenbauten, wohnen hier doch überdurchschnittlich viele sozial schwache Menschen.
Dagmar Buresch von der Kiezspinne gab interessante Einblicke in die Arbeit ihrer Einrichtung. Um für die Angebote zu werben, müsste die Zielgruppen allerdings noch direkter und aktiver angesprochen werden, nutzen doch vor allem Ältere mit guter Bildung die Angebote. Ebenfalls müsse die Ansprache gegenüber Migranten für die Gesundheitsvorsorge verbessert werden, da Migranten bei Vorsorgeuntersuchungen unter repräsentiert sind.
Uta Schröder, Leiterin der Hermann-Gmeiner-Schule, sprach über die soziale Lage ihrer Schule und die Auswirkungen der Schuleingangsuntersuchungen. Es bestehe akuter Handlungsbedarf um die
Kinder besser auf die Schule vorzubereiten.
Daneben nutzten die interessierten Gäste der Veranstaltung den breiten Raum für Fragen und Diskussionen mit den Referenten sowie mit Birgit Monteiro, die den Bereich Alt-Lichtenberg im Abgeordnetenhaus vertritt.
Auch Thomas Isenberg, gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, stellte sich der Diskussion. Er zeigte sich beeindruckt von der Veranstaltung und nahm an diesem Abend viele Informationen und Anregungen für seine weitere Arbeit mit.
Schlussendlich bleibt die Forderung nach der Wiedereinführung des regionalen Bezugssystems, damit Ärzteverteilung an die Bezirksgrenzen gebunden wird und einer ganzheitlichen Gesundheitsprävention. Um die soziale Lage im Bezirk weiter zu stabilisieren muss eine aktive Sozialarbeit und eine Stadtentwicklung, die auf eine gute soziale Mischung der Stadtteile baut, angestrebt werden.
Ein abschließendes Dankeschön geht an Peter Radziwill, Pfarrer der evangelischen Gemeinde „Alt Lichtenberg“, der die alte Pfarrkirche am Loeperplatz als Veranstaltungsort zur Verfügung stellte.