Gesucht: Zweizimmerwohnung in Berlin-Lichtenberg
Als ich im Herbst 1989 als Studentinnen von Strausberg nach Lichtenberg zog, musste ich um einen Platz im Studentenwohnheim ausdauernd kämpfen. An eine eigene Wohnung war nicht zu denken. 1995 fand ich endlich meine erste eigene Wohnung in der Lichtenberger Hagenstraße. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt hatte sich entspannt. Das ist längst Vergangenheit, wie der folgende Bericht zeigt, der mir aus meinem Wahlkreis zugegangen ist und den ich als Gastbeitrag auf meiner Homepage veröffentliche.
„Seit ungefähr einem halben Jahr befinde ich mich nun auf der Suche nach einer Wohnung im Bezirk Berlin-Lichtenberg, vorzugsweise in der Gegend um das Rathaus Lichtenberg. Ich suche eine Zweizimmerwohnung um die 50qm. Sie sollte ein Fenster im Bad und in der Küche haben, nicht im Erdgeschoss liegen und die Warmmiete von 480€ nicht überschreiten. Das sind meine Ansprüche an meine erste Wohnung. Mittlerweile habe ich die Suche auf die Bereiche Friedrichsfelde und Lichtenberg-Nord ausgeweitet. Auch von anderen Bedürfnissen bin ich bereits abgerückt.
Ich denke, dass ich jede Voraussetzung für eine solche Wohnung erfülle: keine Schulden, keinen negativen Eintrag bei der Schufa, keine Mietschulden, Einkommensnachweis (Dreifaches Einkommen der Miete).
Bisher habe ich mich bei der Howoge, WgLi, WG Merkur, WG-Vorwärts, WG DPF und Prima-Wohnen beworben. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, betreffen nicht eine Wohnungsgenossenschaft, sondern alle. Es fängt damit an, dass nicht auf E-Mails geantwortet wird und Grundrisse nicht mit der Wohnung übereinstimmen. Für zwei Wohnungen erhielt ich ein Schreiben, womit ich mich bei dem Vormieter ausweisen konnte, um die Wohnung zu besichtigen. Der erste Vormieter war unter drei angegebenen Handynummern nicht zu erreichen und der Briefkasten war schon überfüllt. Auf Nachfrage bekam ich die Antwort: Bitte fassen Sie sich in Geduld. Zwei Wochen später war die Wohnung vergeben. Der zweite Vormieter war ebenso telefonisch nicht erreichbar. Nachdem mir nach mehrfachem Klingeln die Wohnungstür geöffnet wurde, stellte sich heraus, dass die Wohnungsgenossenschaft ohne Einwilligung des Vormieters dessen Telefonnummer weitergegeben hat und dieser völlig entnervt von den ständigen Anrufen war, sodass er diese und auch das Klingeln absichtlich überhört hat. Nach einem kurzen Gespräch konnte ich mir die Wohnung dennoch ansehen. Sie besaß den Charme einer Wohnung aus den 80iger Jahren und sollte nicht renoviert werden. Stattdessen sollte mir eine Kaltmiete erlassen werden.
Bei einer anderen Wohnungsbesichtigung konnte ich mir die Wohnung nur mit einer Baustellenlampe ansehen. Es war gegen Abend und die Lampe stand im Wohnzimmer, sodass die restlichen Räume dunkel waren.
Für jeden Besichtigungstermin muss ich mir von der Arbeit frei nehmen. Das ist ärgerlich, wenn die Mitarbeiter falsche Auskünfte über die Wohnungen geben und die Grundrisse nicht dem Schnitt der Wohnung entsprechen. Unter diesen Bedingungen hätte ich mir die Wohnung nicht angeschaut. In Bezug auf die Mitarbeiter der Wohnungsgenossenschaften wurde weiterhin deutlich, dass ich als einer von vielen Interessenten behandelt wurde. Ich habe das Gefühl, dass sich die Mitarbeiter bewusst sind, dass eine große Nachfrage besteht und dadurch der Dienstleistungsgedanke in den Hintergrund rückt. Ich empfand eine Atmosphäre von Unfreundlichkeit und Desinteresse.
Bis jetzt habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben eine schöne Wohnung in Berlin-Lichtenberg zu finden.“