Arbeitlosenzahl auf Rekordtief

Die deutsche Wirtschaft brummt und mit ihr der Arbeitsmarkt. Seit Jahren sinken die Arbeitslosenzahlen nahezu flächendeckend. So auch in Lichtenberg. Anfang letzten Monats hatten der Geschäftsführer des Jobcenters, Herr Neumann, und ich dazu eine Pressekonferenz veranstaltet und den Journalisten die vielen Gründe dazu erklärt. Zu diesem Zeitpunkt lag die Arbeitslosenquote bei historisch niedrigen 8,2%. Jetzt sind wir einen Monat weiter, und die Quote ist nochmals auf 8,1% gesunken – und das gegen den sonst üblichen Trend für Juli.
Noch nie seit der Wende war ein so geringer Anteil der Lichtenberger*innen arbeitslos. Doch es liegt nicht nur an der allgemeinen Konjunktur. Im Vergleich mit den anderen Berliner Bezirken und der Stadt insgesamt zeigt sich: In Lichtenberg sinkt die Arbeitslosigkeit stärker als anderswo. Früher lag der Bezirk über dem Berliner Durchschnitt, jetzt liegt über einen Prozentpunkt darunter. Die Unterbeschäftigtenquote erreicht ebenfalls ein neues Tief: 11,2% der arbeitenden Lichtenberger sind unterbeschäftigt.

Grund zum Ausruhen gibt uns das nicht. Es zeigt aber, dass die Maßnahmen von Jobcenter und Bezirksamt Früchte tragen.
Dazu gehören die 8.500 Menschen, die das Jobcenter im vergangenen Jahr in eine Arbeit vermittelt hat. Die Methoden werden dabei zunehmend individueller und auf die persönliche Situation des Arbeitslosen zugeschnitten: AktivTeams für Menschen mit vielen verschiedenen „Vermittlungshemnissen“. Jugendberufsagentur. ESF-Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose. Arbeitgeberservice. Team für berufliche Rehabilitation für Menschen mit Behinderung. Joboffensive mit berufskundigen Arbeitsvermittler*innen. Durch solche spezialisierten Maßnahmen finden Arbeitgeber*innen in Lichtenberg schneller passend qualifizierte Arbeitskräfte – und Lichtenberger*innen damit Arbeit.

Das Bezirksamt trägt seinen Teil dazu bei: Wir sind nach der BVG der größte Arbeitgeber in Lichtenberg und stellen laufend Menschen ein. Allein in diesem Jahr werden etwa 120 Stellen ausgeschrieben und 25 Auszubildende eingestellt. Mit der steigenden Einwohnerzahl und der zunehmenden Zahl der Bezirksamtsmitarbeiter*innen, die in den nächsten Jahren in den Ruhestand eintreten, wird diese Zahl noch weiter zunehmen. Da es schon jetzt bei einigen Stellenangeboten Schwierigkeiten gibt, geeignete Bewerber zu finden, haben wir mit dem „Jobflüsterer“ eine Initiative gestartet, um unsere Stellenangebote einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Im vergangenen Jahr haben wir außerdem das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und Arbeit wiederbelebt, in dem Unternehmen und Vertreter der Sozialwirtschaft gemeinsam Projekte erarbeiten, um weitere Menschen in Arbeit zu bringen und die vorhandene Arbeitsplätze zu erhalten. Wir sind hier jederzeit offen für neue Mitglieder. Demnächst wollen wir gemeinsam mit dem Jobcenter auch eine Jobbörse einer Schule testen, um so insbesondere arbeitslose Eltern anzusprechen. Schulen, die hieran Interesse haben, mögen sich bitte bei mir melden.

Die gute Konjunktur sorgt dafür, dass es in ganz Berlin ein steigendes Angebot an Arbeitsplätzen gibt. Die gute Arbeit unseres Bezirksamtes und unseres Jobcenters sorgen dafür, dass Lichtenberger*innen besser vermittelt werden als anderswo und somit schneller von diesen Arbeitsplätzen profitieren.

Für die Zahlenfreunde hier ein Überblick:

Aktuell per 31.07.2016 Vormonat per 30.06.2016 Vorjahr per 31.07.2015
Arbeitslose12.77612.94714.642
Quote in %8,18,29,6
Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 18.16418.29319.617
Unterbeschäftigungsquote11,211,312,5
Arbeitslose unter 25 J.920889986
Quote in % der unter 25jährigen Erwerbspersonen 8,27,99,0
Gewerbebetriebe20.49120.46220.047