Aussortieren? Danach integrieren?
„Behindertenpolitik, was geht mich das an?“, wird sich so mancher fragen. Dabei gibt es in Deutschland mehr als 7 Millionen Schwerbehinderte, Tendenz steigend. Drei Viertel von ihnen sind älter als 55 Jahre.
Die Wahrscheinlichkeit behindert zu sein, steigt im Alter stark an. Liegt sie bei 60-70-Jährigen noch bei 15-20 %, sind es bei den 80-Jährigen 30%. Jede Familie ist davon direkt oder indirekt betroffen. Deshalb verstehe ich Behindertenpolitik als Politik für alle Menschen.
In unserem Land wird die Behinderung an der körperlichen oder seelischen Gesundheit gemessen. Für die UN-Behindertenrechtskonvention dagegen ist die Umwelt das Behindernde, nicht jedoch die gesundheitliche Einschränkung. Inklusion will nun gerade nicht eine Minderheit als unnormal aussortieren, um sie danach mit hohem Aufwand wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Was muss der Regelzustand sein? Keine Investition ohne Barrierefreiheit! In jede Entscheidung Menschen mit Behinderung einbeziehen!